Die Traurigkeit flötet das Lied vom Loslassen
Die Begegnung letzte Woche mit einem Menschen, der mir einmal sehr nahe stand, hat mich unendlich müde gemacht. Es war nur ein kurzer Tag und ein angenehmer Abend. Nichts Besonders. Oder doch? Ich fühlte mich hinterher, als hätte ich Unglaubliches geleistet. Unendlich müde und energielos.
Ich forsche nach. Wohin ist meine Energie verschwunden?
Drei Gedankenspiralen weiter komme ich darauf, dass meine Energie in einem Prozess verbraucht wurde, als mein Kopf mein Herz mundtot machen wollte. Das ist ein sehr zehrender Akt, den keiner auf Dauer durchhalten kann. Oder nur zu einem hohen Preis. Dem Preis der Energielosigkeit.
Mein Herz hat mit ein Gefühl gesendet, dass gesehen werden wollte. Das Gefühl der Traurigkeit.
Mein Kopf hat mir weis machen wollen, dass es gut ist. Genug getrauert. Fertig. Mein Herz war anderer Meinung. Es ist nicht fertig mit der Traurigkeit. Wenn Kopf und Herz in verschiedene Richtungen rennen, sind wird Energie verbraten.
Zum Glück habe ich von den Pferden gelernt, dass Gefühle kommen, um uns Botschaften zu überbringen. Sind sie gesehen und angenommen, verabschieden sie sich wieder. Von ganz allein.
So ist das bei den Pferden. Sie halten nichts fest. Jeder Augenblick ist neu. Wir Menschen halten manchmal fest. An der Vergangenheit, an Gefühlen und Erinnerungen.
Ich sitze auf der Pferdekoppel und bin dankbar für die Traurigkeit, die mir ihr Lied vom Loslassen singt. Dankbar für den Besuch, den Boten, der mich daran erinnerte, noch mehr loszulassen, solange, bis es wirklich gut ist. Für Kopf und Herz. Solange bis das Fließen wieder in meine Seele zurückkehrt und ich fühlen kann, dass jeder Veränderung zu meinem besten geschieht. Solange, bis ich dem Fluss des Lebens keinen Widerstand mehr entgegen stelle und mit fließe in Leichtigkeit.
Gib auf deine Gefühle und den kostbaren Botschaften dahinter acht.
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